Mittwoch, 31. Oktober 2018

Wanderung Marchissy - Begnins

Datum: 29. Oktober 2018
Dauer: 2h50
Länge: 12.4 km
Wetter: bedeckt
Route: Marchissy-Le Vaud-Les Raisses-Pt. 745-Bassins-Combe de Begnins-Begnins
Neue Gemeinden: Le Vaud, Burtigny, Bassins VD
Charakteristik: einfache Wander- und andere Wege, nach Bassins ein kurzes steiles Stück





die Auberge Communale in Le Vaud


einer der vielen geschmückten Brunnen in Bassins

Bassins



Am Bahnhof Gland stehen die Leute am Montagmorgen dicht gedrängt auf dem Perron, sie warten auf den Zug Richtung Genf, um zur Arbeit, Schule oder Uni zu fahren. Ich aber bin antizyklisch unterwegs und nehme den Bus hinauf nach Marchissy auf 821 m. Vor zwei Wochen beendete ich dort meine Wanderung vom Col du Marchairuz herkommend.

Von der Bushaltestelle hinauf zum Wanderweg nach Le Vaud. Bei schönem Wetter hätte man sicher eine schöne Aussicht, jetzt aber ist es neblig trüb. An einem Montagmorgen um 9 Uhr werde ich von den wenigen Leuten, welche mir mit ihren Hunden begegnen, schon etwas erstaunt begutachtet. Antizyklisch eben.

Dann durch das weit verstreute Dorf Le Vaud. Doppel-Vaud sozusagen, Kanton und Gemeinde mit gleichem Namen. Die Gemeinde hat eine erstaunliche Bevölkerungs-Entwicklung durchgemacht:

Bis in die 70er Jahre stabil bis leicht rückläufig, danach ein fast explosionsartiges Wachstum, im Dezember 2016 waren es sogar 1261 Einwohner. An was das wohl liegt? Tiefe Steuern, billiges Bauland, Niederlassung eines grossen Arbeitgebers? Leider habe ich darauf keine Antwort. Die Gemeinde hat mit 407 Einwohnern pro km2 auch eine recht hohe Bevölkerungsdichte, insbesondere weil sie relativ weit entfernt von der nächsten Agglomeration liegt.

Von Le Vaud mache ich einen unmarkierten Umweg über Les Raisses, um der Gemeinde Burtigny noch einen Besuch zu machen. Beim Punkt 728 treffe ich wieder auf den Wanderweg nach Bassins, der letzten fehlenden Gemeinde im Bezirk Nyon.

Jetzt kommt das schwierigste Stück dieser Wanderung, der Abstieg in die Combe de Begnins. Der Weg ist ziemlich steil und rutschgefährdet, besonders über die nassen Treppenstufen. Mehr als 400 Meter sind das aber nicht, dann biege ich auf den breiten und fast flachen Waldweg ein.

Von Le Châtelard bis Begnins verläuft der Wanderweg auf oder neben der Hauptstrasse, es hat aber überall ein Trottoir. Mein Ziel ist die Post in Begnins, wo wir wie gestern bei Gland im Jahr 2011 durchwanderten.

Uff, das war knapp, mein Bus nach Nyon stand noch dort und fuhr gleich nach dem Einsteigen los.



Dienstag, 30. Oktober 2018

Wanderung Gland - Nyon

Datum: 28. Oktober 2018
Dauer: 4h25
Länge: 18.7 km
Wetter: wechselnd bewölkt, zeitweise sonnig
Route: Gland-Pt. 412-Vich-Coinsins-Ferme du Bois de Chênes-Genolier-Givrins-Pt. 558-Trélex-Pt. 466-Nyon
Neue Gemeinden: Coinsins, Genolier, Givrins, Trélex, Duillier VD
Charakteristik: einfache Wander- und andere Wege


Acht Gemeinden im Bezirk Nyon stehen noch auf meiner Pendenzenliste. Am Sonntag und Montag möchte ich dort reinen Tisch machen. Ich buche das Hotel Glanis direkt beim Bahnhof Gland. Das ist praktisch, denn die sonntägliche Wanderung beginnt in Gland und zum Startpunkt am Montag fährt ab Bahnhof Gland ein direkter Bus.

Aber bei diesem Wetter? Schnee, Regen, starke Winde sind angesagt. Aber vielleicht reizte mich gerade das Wetter, den Plan umzusetzen. Nach vielen Monaten Trockenheit endlich wieder einmal das Wetter draussen spüren, das ist doch wunderbar, finde ich.



auf dem Toblerone-Weg


Genolier

Hauptplatz von Genolier mit der Auberge



Givrins


Trélex

die Gemeindehäuser im Waadtland sind meistens beflaggt

Halloween-Deko kurz vor Nyon


Auf meiner Reise nach Gland musste ich in Morges umsteigen. Ich wurde mit einem steifen, kalten Wind und Graupelschauer empfangen. Da ich etwa 15 Minuten warten musste verzog ich mich in einen Warteraum und überlegte noch einmal, ob ich bei diesem Wetter wirklich raus wollte. Petrus hatte aber ein Einsehen, denn nach dem Zimmerbezug in Gland beruhigte sich die Wettersituation, es windete noch, aber ohne Niederschlag.

Wenn man den direkten Weg von Gland nach Nyon nehmen würde müsste man etwa fünf Kilometer zurücklegen. Wenn man aber gemeindewandert und noch einige Gemeinden nördlich von Nyon besuchen möchte ist die Distanz doch einiges grösser, in meinem Fall über 18 km.

Vom Bahnhof Gland geht es zuerst nach Westen durch ein unattraktives Industriequartier. Aber am Sonntag hatte es wenigstens keinen Werkverkehr. Danach zweige ich Richtung Norden auf den Toblerone-Weg ab. Die Leute tauften den Weg so, weil er den Beton-Elementen folgt, welche wie die Schokolade aussehen. Diese sollten im 2. Weltkrieg allfällige feindliche Panzer aufhalten. Im Jahr 2011 waren wir schon auf diesem Weg unterwegs, dies auf der Alpenpanorama-Wanderung von Rorschach nach Genf.

In Vich zweige ich links ab. Auf unmarkierter Strasse und Nebenwegen erreiche ich Coinsins. Von dort auf einem schönen Wanderweg zuerst nördlich, dann westlich ins hübsche Genolier. Das nächste Dorf ist Givrins, welches ich auf einer wenig befahrenen Hauptstrasse erreiche. Ebenso weiter nach Trélex.

Auf dem letzten Abschnitt bis Nyon streife ich noch die Gemeinde Duillier, das Dorf sehe ich aber nur aus Distanz.




Sonntag, 28. Oktober 2018

Museumstram

Schon seit ein paar Jahren wollte ich in Zürich mit dem Museumstram fahren. Darauf aufmerksam wurde ich bei einem Besuch im Tram-Museum bei der Haltestelle Burgwies. Immer wieder habe ich es verschoben, aber gestern hatte ich keine anderen Pläne.

Das Tram der Linie 21 fährt das ganze Jahr (ausser im Dezember) nur am letzten Wochenende jedes Monats am Samstag und Sonntag. Die Fahrt beginnt beim Tram-Museum und führt über Stadelhofen, Bellevue und Central zum Hauptbahnhof. Als Rollmaterial kam gestern ein Tram mit Baujahr in den 40er Jahren zum Einsatz, es können aber auch andere fahrtüchtige Modelle eingesetzt werden.
Um mitzufahren benötigt man ein normales Ticket (oder das GA), ein Zuschlag ist nicht zu entrichten.

In jedem Fahrzeug fährt ein pensionierter, in alter Uniform gekleideter Trämler als Schaffner mit und begrüsst die Passagiere, beantwortet Fragen und sagt die Haltestellen an.






Heute und morgen möchte ich wandern, trotz Kälte mit sogar ein bisschen Schnee. Mehr darüber später.

Samstag, 27. Oktober 2018

Zagreb

Nach dem Frühstück am Dienstagmorgen nochmals ein kurzer Rundgang durch Banja Luka, dann nehme ich das Taxi zum etwas ausserhalb gelegenen Bus-Terminal. Pünktlich um 11:45 fährt mein Bus zurück nach Zagreb ein. Wie schon bei der Hinreise werden an der Grenze zwischen Bosnien und Herzegowina und Kroatien alle Ausweise der Passagiere geprüft, und zwar jeweils bei der Ausreise wie auch bei der Einreise. Das braucht etwa 30 Minuten, die aber im Fahrplan eingerechnet sind. Ebenfalls eingerechnet sind 20 Minuten Fahrpause, in welcher sich der Chauffeur in einem Restaurant verpflegen kann.

In Zagreb nehme ich das Tram ins Zentrum nahe meines Hotels. Nach dem Einchecken möchte ich die Stadt erkunden. Vor 35 Jahren war ich schon einmal in Zagreb, aber mein Erinnerungsvermögen reicht nicht soweit zurück. Zudem sind die Unterschiede zwischen dem kommunistischen Jugoslawien und dem heutigen weltoffenen Kroatien gewaltig.

Die Stadt ist sehr sauber, sicher und grosszügig. Im Zentrum hat es viele schöne Plätze und verkehrsfreie oder zumindest verkehrsberuhigte Strassen mit unzähligen renovierten alten Häusern. Das Land hat nach der Öffnung unglaublich viel investiert, um die Städte aufzumöbeln. Aber es hat sich gelohnt, Kroatien ist heutzutage ein sehr beliebtes Reiseland, vor allem für Westeuropäer.


Strasse im Ausgehviertel mit vielen Restaurants, das war noch am Dienstag mit viel Bewölkung

am Mittwoch löste sich die Bewölkung allmählich auf



auf dem Marktplatz


eine der kürzesten Standseilbahnen der Welt, sie ist gerade mal 66 Meter lang und überwindet 30 hm


in der Oberstadt





der Hauptplatz





Damit gehen vier intensive Tage mit viel neuen Eindrücken zu Ende, zum Abschluss der Rückflug mit der Swiss CS-100 HB-JBB.


letzte Sonnenstrahlen vor der Landung in Zürich



N.B. Ursprünglich plante ich von Zagreb aus eine Rundreise nach Srpska und Slowenien. Bei der Planung realisierte ich aber, dass das doch etwas zu stressig geworden wäre. Deshalb steht jetzt Slowenien noch auf der Pendenzenliste in meinem Projekt Länderfliegen Europa.

Freitag, 26. Oktober 2018

Banja Luka

Nach meiner Ankunft im gepflegten Hotel im Zentrum von Banja Luka blieb ausser für einen ersten kurzen Stadtspaziergang und dem Nachtessen nicht mehr viel Zeit. Deshalb musste das Sightseeing bis Montag warten.

Banja Luka ist natürlich bei Reisenden kein Renner wie Barcelona oder London, besonders in dieser Jahreszeit nicht. Deshalb ist das touristische Angebot ziemlich klein. Es hat keine Touristenbusse, welche fast pausenlos durch die Stadt fahren und wo man in 10 Sprachen alles Wissenswerte und noch etwas mehr erzählt bekommt. Aber immerhin eine Tourist Information hat es, und dorthin begab ich mich montagmorgens nach dem Frühstück.

Ich beschrieb dem sehr gut englisch sprechenden Angestellten (sein Name ist Zoran) meine Situation: ich bin jetzt hier und möchte heute etwas von der Stadt sowie die nahegelegenen Krupa Falls sehen. Zoran musste zuerst etwas überlegen, wie er meinem Wunsch am besten gerecht werden könnte. Nach ein paar Minuten sagte er, er hätte gerade jetzt eine bis zwei Stunden Zeit für eine persönliche Stadtführung. Diesen Vorschlag nahm ich natürlich sehr gerne an, denn Zoran kennt die Stadt sehr gut, er macht regelmässig Führungen für Gruppen.

Wir machten uns gleich auf den Weg, auf welchem wir Sehenswürdigkeiten wie die Moschee, Kirchen, das Kastell, den Markt oder den Fluss Vrbas besuchten.


die Moschee wurde im Bosnienkrieg zerstört und später wieder aufgebaut

das Kastell beim Fluss Vrbas


dies ist gemäss Wikipedia die einzige Kirche mit goldenem Dach in Südosteuropa




ein Regierungsgebäude


dies ist ein Kirchenturm, leider war die Tür zur Wendeltreppe geschlossen




die Leute stehen nicht Schlange, um bei der Bank Geld abzuheben, sondern um im slowenischen Konsulat eine Arbeitsbewilligung zu beantragen

in der Moschee




was es mit diesem Mahnmal auf sich hat weiss ich nicht, Pravda war eine russische Zeitung
(Zoran konnte ich nicht fragen, das habe ich ohne ihn fotografiert)

die Shopping-Meile

in der Kirche mit dem goldenen Dach

im riesigen Markt wird fast alles an Früchten und Gemüsen angeboten

und auch Käse



Nach der Stadtbesichtigung wollte ich wie erwähnt noch die Krupa Falls besuchen. Zoran hat für mich einen Taxifahrer organisiert und einen Spezialpreis ausgehandelt. Die Fahrt zu den etwa 35 km südlich gelegenen Falls dauerte etwa eine halbe Stunde. Zuerst hielt das Taxi aber bei einem Kloster an, dessen Kirche ich besuchen konnte.


das Kloster

gleich daneben wurde Schnaps gebrannt, von dem ich probieren konnte

die Krupa Falls sind nicht sehr gross, aber trotzdem schön





die Fahrt führte durch diese wilde Schlucht


Vielen Dank an dieser Stelle an Zoran, der für mich alles organisierte, und dies ausser dem Taxi ohne Kosten.

Das Nachtessen genoss ich dann im Restaurant, welches im Kastell integriert ist.




Ein weiterer Bericht zu meiner Reise folgt morgen.